Leuchtend neongelb

Neue Outfits für die Schülerlotsen in Vorarlberg. Auch für die kleinsten Helferinnen und Helfer gibt es jetzt die passende Größe. Martin Pfanner vom KFV Vorarlberg erklärt die neuen Uniformen.

Mag. Martin Pfanner ist seit zwölf Jahren im Kuratorium für Verkehrssicherheit tätig und verantwortlich für Projektentwicklung in den Bereichen Verkehr, Freizeit und Sport sowie für themenspezifische Öffentlichkeitsarbeit.

Es ist ein harter Job. Man muss eine Viertelstunde früher aufstehen als die SchulkollegInnen. Im Winter fällt das besonders schwer. Doch Schülerlotsen gehen bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit und Temperatur hinaus und sorgen dafür, dass die anderen SchülerInnen sicher die Straße queren können. Eine besonders lange Tradition haben die Lotsen in Salzburg und Vorarlberg. In Vorarlberg sind seit 52 Jahren Schülerlotsen im Einsatz. Zurzeit sind 572 Schülerlotsen und 291 Elternlotsen (SchulwegpolizistInnen) gemeldet, die 60 Übergänge sichern. Schülerlotsen verrichten ihren Dienst zu zweit, Elternlotsen meist alleine. Ihre Arbeit wird in Vorarlberg geschätzt – und jetzt auch mit einer neuen Ausrüstung belohnt, die Ende Februar vorgestellt wurde.

Da Lotsen unter Tag genauso wie frühmorgens bei Dämmerung gut sichtbar sein müssen, ist die Gestaltung der Ausrüstung von sehr entscheidender Bedeutung. Die neuen Mäntel haben eine neongelbe Farbe und auffallende Reflektorstreifen, damit die Lotsen auch in der Dämmerung von weit gut sichtbar sind – bei Dunkelheit aus 150 Metern Entfernung. Die Ausrüstung ist wasserdicht und mit herausnehmbarer Kapuze ausgestattet. Für die wärmeren Tage haben die Lotsen eine Warnweste. Top-moderne, wetterfeste Schildkappen ergänzen das funktionale Outfit. Komplettiert wird die Ausrüstung mit einem Signalstab, der sogenannten Kelle.

ORF Vorarlberg, Vorarlberger Nachrichten, Land Vorarlberg und Kuratorium für Verkehrssicherheit haben sich zusammengetan und finanzieren die neue Lotsenkleidung. Wie kommen die Uniformen an? Das wollen wir von Martin Pfanner, Leiter des KFV Vorarlberg, wissen.

Herr Mag. Pfanner, Sie haben die neuen Uniformen für Schülerlotsen präsentiert. Gibt es schon Reaktionen?
Martin Pfanner: Ja, die Schulen rufen uns bereits an und fragen, ob auch sie die Uniformen bekommen werden.

Wie lautet die Antwort?
Die neuen Uniformen sollen in ganz Vorarlberg getragen werden und die alten ersetzen. Inzwischen interessieren sich auch andere Bundesländer bereits dafür.

Wie lange dauert die Verteilung?
So kurz wie möglich. Aber der Aufwand ist nicht zu unterschätzen, es kann etwas dauern. Die Schulen können wir beschicken, bei den Elternlotsen müssen wir persönlich vorbeikommen. Es soll ja auch die alte Kleidung ausgetauscht und entsorgt werden.

Warum werden die Lotsen gerade in Vorarlberg neu eingekleidet?
Erstens ist unser allgemeiner Lagerbestand fast aufgebraucht. Und zweitens sind bei uns in Vorarlberg teilweise bereits Kinder aus der 4. Klasse Volksschule im Einsatz. Wir wollten auch den jüngsten Kindern eine passende Uniform zur Verfügung stellen. Deshalb gibt es die neuen Uniformen in drei unterschiedlichen Größen.

Wovon hängt es ab, ob Volksschüler als Schülerlotsen im Einsatz sind?
Wenn die NMS und die VS am gleichen Standort sind, dann übernehmen die Mittelschüler den Lotsendienst. Gibt es aber nur eine Volksschule am Standort, schlägt die Schule Schülerinnen oder Schüler vor, die dann ausgebildet werden und den Lotsendienst übernehmen, sofern keine Schulwegpolizisten zur Verfügung stehen.

Gibt es neben passenderen Größen auch andere Neuheiten an der Uniform?
Ja, wir haben jetzt eine wasserdichte Kappe mit Reflektorstreifen.

Was kostet eine Uniform, und wie viele Lotsen werden ausgestattet?
Eine komplette Uniform kostet knapp über 100 Euro. Aber nicht die Lotsen werden ausgestattet, sondern der Übergang. Nehmen wir an, eine Schule hat 35 Lotsen, die den Übergang betreuen. Für sie alle sind zwei bis drei Ausrüstungen in allen Größen vorhanden. Einen Verschleiß gibt es bei den Kappen, da haben wir einige in Reserve.

Ist der Schulweg heute sicherer als früher?
Wir stellen fest, dass die Gefahren größer geworden sind. Viele Kinder werden mit dem Auto zur Schule gebracht, das bedeutet mehr Verkehr vor der Schule. Auch die Fahrgeschwindigkeit ist nicht immer angepasst. Die Kinder, die zu Fuß kommen, haben oft ein Smartphone in der Hand und sind dadurch abgelenkt. Aber auch die AutofahrerInnen schauen zum Teil ins Telefon, obwohl sie gerade fahren. Ablenkung ist derzeit die Unfallursache Nummer eins in Österreich, ein Drittel aller Unfälle passieren aufgrund von Ablenkung eines Verkehrsteilnehmers bzw. einer Verkehrsteilnehmerin.

Mag. Martin Pfanner ist seit zwölf Jahren im Kuratorium für Verkehrssicherheit tätig und verantwortlich für Projektentwicklung in den Bereichen Verkehr, Freizeit und Sport sowie für themenspezifische Öffentlichkeitsarbeit.