Radarmessung

Radar – ein allgegenwärtiger Begriff im Straßenverkehr. Aber wie funktioniert Radar eigentlich und was bringen Radarkontrollen.

Historisches

Historisches zu Radar und Verkehr aus dem Onlinekatalog des Technischen Museum Wien:
www.technischesmuseum.at

Was es bedeutet

Radio detecting and ranging - Funkortung und Entfernungsmessung

Was es ist

Ein kleiner Sender schickt Wellen hoher Frequenz (ca. 100.000.000 Hz) in kurzen Impulsen aus. Diese Radarimpulse werden von Hindernissen reflektiert und gelangen so zurück zur Radarantenne. Aus der Laufzeit der Radarsignale und ihrer Richtung kann die Lage der georteten Objekte ermittelt werden, aus mehreren Messungen kann man auch die Geschwindigkeit von Objekten wie Fahrzeugen bestimmen. Eine andere Art der Messung sind Lichtimpulse (Radar„fallen“, Laserpistolen).

Wie es funktioniert

Bei einem Radarmessgerät werden elektromagnetische Wellen kurzer Wellenlänge abgestrahlt, vom Fahrzeug reflektiert und wieder empfangen. Bewegt sich das Fahrzeug vom Messgerät weg oder auf das Messgerät zu, so tritt eine Frequenzänderung auf, die ein Maß für die Geschwindigkeit des Fahrzeuges ist. Physikalisch gesehen wird dabei der Doppler-Effekt genützt. Radar wird auch im Flugverkehr und in der Schifffahrt eingesetzt.

Was die Polizei damit macht

Mit einer Laserpistole werden Lichtimpulse ausgesandt. Diese werden vom heranfahrenden Fahrzeug reflektiert und vom Empfänger, der in die Laserpistole integriert ist, aufgenommen. Die Aussendung der Lichtimpulse erfolgt in Abständen von ca. 0,02 Sekunden.
Aus der Zeit, die ein Lichtimpuls für den Hin- und Rückweg benötigt, wird die Entfernung ermittelt, da die Geschwindigkeit der Lichtimpulse bekannt ist. Sie ist gleich der Lichtgeschwindigkeit von 300 000 km/s. Die Entfernungsänderung von einem Lichtimpuls zum nächsten ist der zurückgelegte Weg. Die Zeit zwischen der Aussendung von zwei Impulsen ist die zugehörige Zeit. So wird die Geschwindigkeit des Fahrzeuges berechnet und angezeigt.

Warum kontrolliert wird

Jeder vierte Unfall in Österreich passiert wegen nicht angepasster Fahrgeschwindigkeit. Radarmessungen „erinnern“ Autofahrer daran, sich an Tempolimits zu halten. Deshalb werden Radargeräte oft gut versteckt angebracht. Die Autofahrer sollen nicht „für das Radar bremsen“, sie sollen zu jeder Zeit auf jeder Straße das Tempolimit einhalten. Die Rechtsgrundlage in Österreich finden Sie hier.

Geldstrafen bei Geschwindigkeitsüberschreitung

Wie man eine Radarmessung erkennt

An machen Straßen stehen noch große graue Kästen mit einer Öffnung für die Kamera. Aber inzwischen werden Radargeräte immer kleiner. Sie werden in Leitplanken oder Dachboxen montiert. Immer öfter wird aus fahrenden Autos gemessen.

Darf man vor Radarfallen warnen?

Wenn Autofahrer eine Radarmessung bemerken, warnen sie oft die anderen Autos davor. In Österreich darf ein Autofahrer ein entgegenkommendes mit der Lichthupe „anblinken“, so lange der andere dadurch nicht geblendet wird. Er darf aber nicht hupen – das darf man nur, wenn es um die Verkehrssicherheit geht (und nicht, um eine Strafe zu vermeiden).

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Zur Person

Univ. Prof. Dr. Ralf Risser, geboren in Lienz/Osttirol. Eigner von FACTUM. Vorlesungen an Universität und Technischer Universität Wien.

Seit 1988 Kooperation mit dem Institut für Technologie und Gesellschaft der Technischen Universität Lund, Schweden, seit 2005 dort Gastprofessor.

Seit 1989 mit FACTUM in mehreren EU-Projekten 1993 bis 2003 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verkehrspsychologie der EFPA (Europäische Föderation der Psychologen-Verbände)

Seit 1988 Sekretär von ICTCT (International Co-operation on Theories and Concepts in Traffic safety), seit 2011 Präsident dieses internationalen Vereines.

Vorstandsmitglied der NORBIT-Gruppe (Nordic Organisation for Behaviour in Traffic).

Eine Hauptaktivität besteht in Entwicklung und Anwendung von Instrumenten, die adäquate Erforschung menschlicher Motive als Basis für Sozialmanagement erlauben. Spezialist für Techniken qualitativer Forschung und Verhaltensbeobachtung (Entwickler der „Wiener Fahrprobe“ und Ableitungen davon), für heuristische Vorgangsweisen wie etwa Workshops, sowie für gruppendynamikbasierte Kreativ- und Trainingsmaßnahmen.